Hardtail vs. Fully: Das Gelände macht den Unterschied
Hardtail vs. Fully: E-MTB-Typen im Vergleich, Eigenschaften, Definition
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Hardtail E-MTBs – starres Heck und Federgabel
Das Hardtail Mountainbike kommt mit Forstwegen und Schotterpisten hervorragend zurecht. Da das Heck nicht gefedert ist, wird die Kraft von den Beinen direkt auf den Antrieb übertragen. Das macht diese Version des E-Mountainbikes gegenüber dem Fully schneller in Ebenen. Weil im Vergleich weniger Federtechnik verbaut ist, sind Hardtails leichter, was bei Uphill-Herausforderungen zusätzliche Vorteile bringt. Hardtail Bikes sind immer dann die richtige Wahl, wenn sich Uphill- und Downhill-Strecken beim Mountainbiken ausgleichen und die Bergabfahrten maßvoll ausfallen. Steine und Wurzeln sind unproblematisch. Die Einsatzmöglichkeiten reichen von befestigten Straßen bis mittlere Geländeansprüche. An seine Grenzen kommt das Hardtail-Bike bei groben Steinfeldern.
Fully – Vollfederung für höchste Ansprüche
Mountainbikes mit Dämpfung und Federung an Heck und Frontgabel, sogenannten Fullys, kommt die Motorisierung hinsichtlich ihrer Kraftübertragung zugute. Bei Modellen ohne Motor geht ein Teil der Tretkraft aufgrund der Hinterrad-Dämpfung verloren. „Ein Elektromotor verschafft diesem Phänomen mit seiner zusätzlichen Kraft Abhilfe und gestaltet das Fahrerlebnis selbst im schwierigsten Gelände komfortabler als bei unmotorisierten Fully Mountainbikes“, erklärt die Redaktion des Online-Fahrradfachhandels fahrrad.de aus Stuttgart im Ratgeber über E-Mountainbikes.
Im genannten Shop wird das Fully als „Geländestürmer“ bezeichnet, ein Titel, der die Stärken dieser E-MTBs auf den Punkt bringt. Fullys machen sich ausgezeichnet auf alpinen Trails und kommen immer dann zum Einsatz, wenn Hardtails keine Option mehr sind. Anspruchsvolle Downhill-Abenteuer mit verblockten Steinfeldern lassen sich damit ohne Weiteres meistern. Das gedämpfte Heck macht technische Trails komfortabel und verspricht Sicherheit. Das Hinterrad hat optimierten Bodenkontakt, was wiederum für mehr Traktion sorgt.
Das Video eines Teilnehmers der Deutschen E-Bike Meisterschaft in Bad Wildbad 2019 verdeutlicht, warum hier mit einer Vollfederung gefahren wird:
Gut zu wissen: Der Federweg als zentrales Kriterium
Wie grob das Gelände für ein Fully tatsächlich sein darf, hängt vom Federweg ab. Hier gibt es innerhalb der Produktgruppe erhebliche Unterschiede. Je grober die Trails, desto mehr Federweg sollte das Bike aufweisen. Je mehr Federweg, desto besser fängt die Federgabel am Vorderrad Unebenheiten ab. Ambitionierte Fahrer, die besonders anspruchsvolle Abfahrten anstreben, sollten auf einen Federweg mit 170 mm Wert legen. Allerdings kann hier, abhängig vom Modell, die Effizienz leiden.
Das Eingehen von Kompromissen ist teilweise unausweichlich. Fullys mit 100 bis 150 mm sind für einfache bis mittlere Trails und längere Strecken ideal. Bei einem sinnvollen Allrounder liegt der Federweg im Bereich 130 bis 170 mm. Bei geometrisch gut durchdachten Systemen kann von einem Maximum an Fahrspaß sowie Sicherheit mit einem Federweg von über 130 mm profitiert werden. Beim Bergauffahren sogar von zusätzlich Traktion. Beim Hardtail für Einsteiger kann ein Federweg von 100 mm genügen. Diejenigen, die sich mehr Komfort wünschen, sollten zu vollgefederten Bikes zwischen 100 und 120 mm Federweg greifen.
Die wichtigsten Unterschiede auf einen Blick
- Fully-Bikes sind schwerer als Hardtails.
- Hardtail-Modelle sind weniger wartungsintensiv als Fullys.
- Hardtails sind optimal zum Ausüben von Ausdauersport.
- Für besonders raues Gelände und technische Trails ist das Fully die bessere Wahl.
- Fullys sind aufgrund ihrer Federtechnik am Heck häufig teurer.
Bei günstigen E-MTBs sparen die Hersteller an der Ausstattung, was sich an Rahmen und Motorisierung bemerkbar macht. Es ist mit Einbußen bei Langlebigkeit und Performance zu rechnen. Hochwertige Alternativen mit Vollfederung (E-Fully) starten vielerorts ab 3.500 Euro. Sparpotenzial ergibt sich im Sale. Viele Hardtails sind gegenüber Fullys rund 1.000 Euro preiswerter.